Drehbuch Geschichte: Kamera Kolonial – (Post-)Koloniale Perspektiven im Film
The Bride
Di 23. April 2024 • 18:00 Uhr Mit einer Einführung und Gespräch von Susanne Köllner
1997, drei Jahre nach dem Völkermord an den Tutsi in Ruanda. Eva träumt davon, Medizin zu studieren. Doch die junge Frau wird von Silas mit Hilfe seiner Freunde entführt. Durch dieses „Guterura“ genannte Ritual wird die Familie der Frau gezwungen einer Heirat ohne Zahlung des Brautpreises zuzustimmen. Sie ist gezwungen, ihr neues Leben mit einem Fremden zu teilen und fühlt sich im Stich gelassen. Silas‘ Cousine wohnt im selben Haus wie sie. Während Silas arbeitet, entwickeln sich zwischen den beiden jungen Frauen eine vertrauensvolle Verbindung. Während sie ihre Tage mit Hausarbeit, Perlenstickerei, Teekochen verbringen tauschen sie ihre Familiengeschichten und Erinnerungen an den Völkermord aus. So entdeckt Eva auch die traumatische Vergangenheit ihre Familie. Trotz dieser neu gefundenen Verbündeten denkt Eva darüber nach, in ein Leben in Freiheit zu fliehen, so wie sie es sich vorgestellt hat.
In ihrem ersten Spielfilm THE BRIDE thematisiert die Regisseurin Myriam U. Birara das Trauma der Gesellschaft anhand der Freundschaft zweier Frauen.
Ruanda 2023 · R & Db: Myriam U. Birara · K: Bora Shingiro • Mit Aline Amike, Daniel Gaga, Beatrice Mukandayishimiye, Fabiola Mukasekuru, Sandra Umulisa u.a. · ruand.OmeU · 73'
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Donnerstag ist Studitag
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Drehbuch Geschichte
Kamera Kolonial – (Post)Koloniale Perspektiven im Film
Das Kino ist seit seiner Erfindung ein Fenster zur Welt, ein zentrales Medium für die Wahrnehmung von anderen Ländern, Menschen und ihrer Geschichte. Schon vor über 100 Jahren wurden in deutschen und westfälischen Kinos laufende Bilder aus den Kolonien gezeigt und romantisierten so eine Sehnsucht nach der Ferne, befeuerten imperialistische Großmachtträume und verbreiteten rassistische Fantasien. Erst seit den 1960er Jahren meldeten sich kritische Stimmen zu Wort, die das idyllische Bild hinterfragten und mit ihren Filmen eine neue Perspektive auf die die Kolonialgeschichte und ihre Nachwirkungen forderten und förderten. Mit ihnen veränderte sich der westliche Blick, blieb aber weiter eine eigene Interpretation der Geschichte. In der jüngsten Zeit ist die Forderung nach Repräsentation und Selbstbestimmtheit auf der Leinwand in den Fokus gelangt: Statt über die kolonisierten Menschen zu sprechen, sollen sie selbst zu Wort kommen und ihre Erfahrungen teilen können.
Diese Perspektivveränderungen nachzuvollziehen und zu verstehen, ist das Ziel der diesjährigen Filmreihe, die an sechs Themenabenden Filme über Kolonialismus und Postkolonialismus zeigt. Jeder Film wird durch ein Filmgespräch begleitet, das zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem kolonialistischen Erbe, Fragen der Repräsentation und der postkolonialen Sicht auf Film anregt.